Unser Emmerich: Urlaub für Hund und Katze in der Tierpension Niederrhein

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Pensionsgast Bali fühlt sich sichtlich wohl. Der kleine Hund ist außer Rand und Band und genießt das Toben mit „Pensionsmutter“ Rosemarie Stocksieker.

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Wenn Herrchen oder Frauchen verreist ist, wird der Vierbeiner von Rosemarie Stocksieker und Gabriele Fox betreut und verwöhnt.

Nach dem langen, kalten Winter und dem verregneten Frühjahr sehnt man sich nach Sonne. So mancher hat deshalb einen längeren Urlaub im Süden gebucht und auch in den Sommerferien sind viele unterwegs. Für Hunde- und Katzenbesitzer ergibt sich da die Frage: wohin mit meinem vierbeinigen Liebling? Die Lösung ist ganz einfach: Hund und Katze machen ebenfalls Urlaub, Platz dafür bietet die Tierpension Niederrhein.

„Einzel- und Doppelzimmer“

„Wir betreuen die Tiere in Einzel- und Doppelboxen“, erklärt Rosemarie Stocksieker, die gemeinsam mit Gabriele Fox die Tierpension an der Wiesenstraße in Praest betreibt.

Während einige Hunde im großzügigen Außen-Gehege herumtollen, lieben andere ihr „Einzelzimmer“ im Hundehaus. „Gerade Tiere, die sonst in einer Stadtwohnung leben, genießen den Auslauf, den wir hier bieten“, erklärt Rosemarie Stocksieker. Die gebürtige Mainzerin kam 1996 an den Niederrhein. Vorher wohnte sie in Düsseldorf. Als sie dort mit einem sehr schwierigen Hund die Hundeschule besuchte und nach einiger Zeit die Probleme bewältigt waren, meinte der Hundetrainer, sie habe ein Händchen für Tiere und solle das beruflich machen.

„Hundeschule wollte ich nicht machen, da muss man zu sehr die Menschen erziehen“, sagt sie. Aber dann las sie in der Rheinischen Post, dass in Praest die Hundepension zu verpachten war und griff gleich zu. Es gab viel zu tun, gemeinsam mit Gabriele Fox steckte sie eine Menge an Zeit, Energie und Geld in die Renovierung der Einrichtung. Platz für 30 Hunde ist hier vorhanden. Jeder Hund hat seinen eigenen Korb. Manche sind lieber alleine untergebracht, wer es von zu Hause aus gewohnt ist, bekommt einen Mitbewohner.

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Getrennt vom Hundehaus steht das Katzenhaus. Hier gibt es zwölf großzügige, bunt bemalte „Zimmer“, die alle mit Kletterturm und Höhle, Hängematte, Katzenklo und Näpfen für Wasser und Futter ausgestattet sind. Gastkatze „Lexi“ fühlt sich sichtlich wohl und schnurrt, als sie gestreichelt wird. „Neben der Betreuung der vierbeinigen Gäste konnte ich noch einen weiteren Traum hier verwirklichen“, erzählt die 57-jährige Pensions-Wirtin. „Ich züchte auch noch Bearded Collies.“

Um sechs Uhr steht Rosemarie Stocksieker auf, um sieben Uhr beginnt der Arbeitstag von ihr und Gabriele Fox. Zuerst werden die Hunde herausgelassen, die Boxen gesäubert, Futter und Wasser hingestellt. Bei schönem Wetter bleiben die Hunde lange draußen. „Einige Hunde, wie der Labrador und der Golden Retriever mögen auch Regenwetter, während kurzbeinige wie Dackel dann lieber drinnen sind“, erzählt sie. Gasthund Bali aus Düsseldorf liebt das Toben auf dem Hof. Auf diese Wünsche wird natürlich eingegangen.

Dann sind die Katzen dran, alles wird gesäubert und die vierbeinigen Gäste gefüttert.

Schnuppertag empfohlen

Zwischendurch gibt es immer wieder Streicheleinheiten für alle Pensionsgäste. In der Mittagszeit steht der Einkauf an, am Nachmittag finden Spaziergänge statt. Da sie direkt an der Pension wohnt, ist sie immer mit einem Ohr bei den Tieren. Und sie muss auch schon mal abends raus, wenn etwas ist. „Das ist ein Job, den man aus Liebe macht, reich wird man nicht davon“, schmunzelt sie.

Nicht nur Feriengäste kommen in die Pension. Auch Tiere, deren Besitzer ins Krankenhaus kommen oder eine Kur machen, verleben hier die Zeit ohne Herrchen. Da kann es gerade bei älteren Tieren, die noch nie von ihren Besitzern getrennt waren, zu Heimwehgefühlen kommen. Die Tiere „schimpfen“ laut bellend, knurren ängstlich oder verweigern das Fressen. „Um diese Tiere kümmern wir uns in den ersten Tagen ganz intensiv. Bisher haben sich noch alle eingewöhnt“, so die Pensionswirtin. Sie empfiehlt generell, vor einem Pensionsaufenthalt einen „Schnuppertag“ zu nutzten. „Wir lernen die Tiere dann schon mal kennen.“ Bei jüngeren Hunden gebe es fast nie Probleme. Da sei der Spieltrieb stark ausgeprägt, die lassen sich schnell ablenken. „Gerade Hunde, die schon mal hier waren, freuen sich auf „ihr“ Gehege und ihre Kumpels.“

Ein Pensionsaufenthalt sei für die Hunde fast so ein Abenteuer wie ein Zeltlager für Kinder. „85 Prozent unserer Tiere kommen leidenschaftlich gerne wieder“, sagt Rosemarie Stocksieker. Und Herrchen kann dann in Ruhe Urlaub machen und sich wieder auf seinen Liebling freuen.
– Monika Hartjes / Quelle: RP
– Pictures: Johannes Kruck –

Lebensinhalt Tierpension

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Rosemarie Stocksieker und Gabriele Fox zusammen mit Sammy, Zoran und Änna (v.l.)

Praest. Rosemarie Stocksieker und Gabriele Fox kümmern sich um Lumpi und Co., wenn Frauchen und Herrchen im Urlaub sind.

Genüsslich wälzt sich Zoran im Dreck. Mit einem zufriedenen Grunzen schrubbelt er sich den Rücken auf der Wiese, hält nur inne, um sich den nackten Bauch kraulen und die feuchte Nase von der Sonne kitzeln zu lassen. Andere Zeitgenossen lägen jetzt vielleicht einsam und mit traurigem Hundeblick auf der Couch. Nicht so Zoran. Und das, obwohl Frauchen tagsüber nicht bei ihm, sondern im Büro ist. Zusammen mit Terrier-Kumpel Sammy und bester Freundin Änna verbringt er seine Tage in der Tierpension von Rosemarie Stocksieker und Gabriele Fox.

Dort herrscht momentan ferienbedingter Hochbetrieb. Neben der Dreierbande um den sieben Monate alte Golden Retriever weilen weitere 25 Hunde sowie drei Katzen auf dem Praester Hof. Während Frauchen und Herrchen im fernen Spanien am Strand spazieren oder in den österreichischen Alpen kraxeln, sorgen Rosemarie Stocksieker und Gabriele Fox für Schnuffel, Lumpi und Co.

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Neues Zuhause am Niederrhein
Seit 1996 betreiben die Freundinnen die Pension nun schon. Dabei kommen sie beruflich aus einer eher untierischen Ecke: Gabriele Fox hatte ein eigenes Reisebüro, die gelernte Schneiderin Rosemarie Stocksieker verdiente zuletzt ihr Geld in der Altenpflege. Hunde haben aber immer schon eine große Rolle im Leben der beiden gebürtigen Mainzerinnen gespielt. 20 Jahre lang war Stock­sieker im Hundesportverein aktiv, sieben Jahre in einer Hundeschule. Seit 2008 züchtet sie zudem Bearded Collies.

Als sie dann von dem leer stehenden Hof – Vormieter war das Emmericher Tierheim – hörten, gaben sie ihre Berufe auf und zogen an den Niederrhein. An der Wiesenstraße in Praest fanden die beiden ein neues Zuhause für sich, ihre vierköpfige Bearded-Collie-Teufelsbande und die Pflege-Tiere.

Reich werden sie mit ihrer Arbeit nicht, aber „darum geht’s auch nicht“, sagen die Pensions-Betreiberinnen wie aus einem Mund. „Wenn man etwas aus Liebe tut, ist das Geld zweitrangig“, erklärt Rosemarie Stocksieker. „Dafür geben einem die Tiere so viel zurück.“ Zum Beispiel einen Schlabberkuss vom zotteligen Oskar, der ausgelassen auf einer der vier Freilauf-Wiesen tobt. Gabriele Fox und Rosemarie Stocksieker freuen sich aber auch über die entspannte Tibet-Terrier-Hündin Leni, die zuvor noch etwas ängstlich durch den liebevoll dekorierten Kiesgarten gestolpert war, jetzt aber ausgelassen durch die Gegend schlawinert.

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Fingerspitzengefühl gefragt
„Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst“, sagen die Pensionsbetreiberinnen. Vor allem bei älteren Menschen sei das Tier oft der Lebensmittelpunkt, dementsprechend viel Fürsorge wollen sie in die Pflege der Hunde und Katzen legen. Besonders wichtig sei dies bei Tieren, die aus einem Notfall heraus in die Pension kämen, erklärt Stocksieker, etwa wenn die Besitzer erkranken. Und wenn Tiere es nicht gewohnt seien, ab und an von Herrchen oder Frauchen getrennt zu sein, sei es oft schwierig. „Da ist Fingerspitzengefühl gefragt.“

Auch für solche Fälle sind die Freundinnen 24 Stunden am Tag im Einsatz. Ist das nicht furchtbar stressig? Ja, aber missen wollen sie ihre Arbeit nicht. „Freiwillig geben wir unseren Lebensinhalt nicht mehr her.“
– Nadine Gewehr / Quelle NRZ
– Fotos : Johannes Kruck / WAZ-Pool